FÖRDERUNG


Förderung bei Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten an der Wilhelm-Wundt-Realschule

„Fehler gehören zum Lernprozess.“ Diesen Satz hört man, alle Altersstufen und Schularten übergreifend, häufig, allerdings machen Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche dauerhaft mehr Fehler als die anderen und benötigen gezieltere Unterstützung. Bei Lesebeeinträchtigungen werden z.B. Buchstaben, Wortteile oder ganze Wörter ausgelassen oder verdreht, oft erraten die Kinder den Rest eines Wortes, sobald sie die Buchstaben entziffert haben. Den Gesamtzusammenhang des Textes zu verstehen, fällt ihnen dann sichtlich schwer. Bei Beeinträchtigungen der Rechtschreibleistung werden Buchstaben vertauscht, hinzugefügt, verwechselt und ausgelassen. Gerade bei ähnlich klingenden Buchstaben, aber auch bei doppelten Mitlauten und anderen Buchstabenkombinationen ist dies häufig zu beobachten. In der Grundschule gelernte und geübte Rechtschreibstrategien wenden die Kinder oft nicht an. Bei dieser Rechtschreib- und Leseproblematik unterstützt ein LRS-Förderprogramm.

Erfreulicherweise kann die Wilhelm-Wundt-Realschule in der Klassenstufe 5 zwei Förderstunden für Kinder mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen und/oder Rechtschreiben anbieten.

 

Wie sind unsere Förderkurse aufgebaut?

Wir arbeiten in kleinen Lerngruppen und mit individuellen Materialien, um die unterschiedlichen Voraussetzungen berücksichtigen zu können. Ziel dieses Förderkurses ist es, Blockaden abzubauen, Stärken herauszufinden und so die Lust auf das Lesen und Rechtschreiben zu wecken. Gleichzeitig lernen die Kinder weitere Rechtschreibstrategien und Merkregeln kennen, auf die sie in den kommenden Schuljahren aufbauen können. Natürlich müssen sie die erlernten Techniken durch wiederholendes Üben – auch nach Besuch des Förderkurses – festigen.

Welche Methoden wenden wir an?

Unser Konzept orientiert sich dabei an der FRESCH-Methode und der Vermittlung von Rechtschreibstrategien. Diese sind den Kindern aus der Grundschule bereits bekannt und wir können diese individuell vertiefen und aufbauen.

  

Welche Diagnoseverfahren verwenden wir für die LRS-Auswertung?

Die Diagnose erfolgt in Klasse 5 zu Beginn des Schuljahres, zu diesem Zweck werden verschiedene Auswertungsverfahren herangezogen. Alle Kinder des Jahrganges 5 schreiben in den ersten Wochen einheitliche Diktate und einen RST Diagnose-Test, der auch Normen für Kinder anderer Muttersprache umfasst.

Darüber hinaus werden die Ergebnisse des Lernstands 5 (ein Testverfahren, welches im Deutschunterricht zum Schuljahresbeginn in Klasse 5 durchgeführt wird) in die Auswertungen miteinbezogen, da hier auch die Lesefähigkeit der Schüler*Innen betrachtet werden kann.

 

Welche Kriterien müssen für die Teilnahme an einem LRS-Kurs erfüllt werden?

In Absprache mit dem Deutschlehrer der betreffenden Klasse werden die Ergebnisse dieser Rechtschreib- und Leseverständnisüberprüfungen besprochen. Die Klassenkonferenzen aller Klassen 5 beschließen dann über LRS-Fördermaßnahmen und /oder Notenschutz und Teilnahme am Förderkurs. Die Klassenleitungen informieren die Eltern darüber schriftlich.

Wie wirkt sich die Teilnahme am LRS-Kurs auf die Note aus?

Nimmt der/die Schüler*in erfolgreich an dem LRS- Förderkurs teil, so wird die Deutschnote zurückhaltend gewichtet und im Zeugnis unter Bemerkungen vermerkt. Dieser Notenschutz kann nach Ermessen des Deutschlehrers bis Ende Klasse 6 bestehen bleiben, wenn ersichtlich ist, dass der/die Schüler*in diesen Zeitraum noch benötigt, um erlernte Strategien zu festigen. Wiederholendes Üben ist hierfür allerdings unerlässlich. Auch in diesem Fall berät die Klassenkonferenz.

 

Wie ist der Förderkurs mit dem regulären Stundenplan zu vereinbaren?

Die LRS-Förderkurse an der WWRS finden in der Regel während der regulären Unterrichtszeit statt, wobei natürlich darauf geachtet wird, dass kein Hauptfachunterricht parallel stattfindet. In der Regel werden die Schüler*Innen des Förderkurses im Förderzeitraum vom Besuch des Sportunterrichts befreit und können so zeitgleich den LRS-Kurs besuchen.

 

Martina Fetzer und Vanessa Fries

für die WWRS